Es kommt mehr darauf an, wie du kommst, als wohin du reisest;
deshalb sollten wir unser Herz nicht einem bestimmten Ort verschreiben.
Es gilt die Einsicht zum Lebensgrundsatz zu machen,
dass man nicht für einen einzelnen Winkel geboren ist,
sondern dass die ganze Welt unser Vaterland ist.

Seneca (1. Jh. n.Chr.)






Samstag, 14. Mai 2011

Kopenhagen im Mai 2011 - Teil II

„Die Kunst Giacomettis scheint, die verborgene Wunde eines jeden Wesens enthüllen zu wollen.“

sagte Jean Genet



Der Raum existiert nicht. Man muss ihn schaffen, sagte Giacometti.

Und wo gäbe es eine schönere Kulisse für seine geheimnisvollen, dürren Figuren als diesen lichtgefluteten Raum der vor lauter Spannung knisterte?



Den schönsten Tag haben wir im

Louisiania - Museum of Modern Art verbracht, Giacomettis Geist war hier überall und er ist der wahre Grund meiner Reise nach Kopenhagen ♥.











Sie stand Patin für meine Gipsarbeit .... jetzt durfte ich sie in Natura "einatmen" .... Gefühl: unbeschreiblich







Markus Brüderlin vom Kunstmuseum Wolfsburg beschrieb seine Bronzen:


"Man sieht diese in Bronze gegossene sehr lebendige Oberfläche, die auch was Gesteinsartiges hat, das ist fast wie die Oberfläche einer Felswand. Und gleichzeitig natürlich diese Statik, diese Starre, und durch das in die Länge Ziehen dieser Figur löst sich das gleichzeitig wieder auf. Also, dieser Widerspruch: einerseits man würde man liebsten gleich hingreifen, und andererseits ist die Figur distanziert, sie geht zurück, sie geht weg. Das ist diese Materialität und Immaterialität, die dazu führt, dass etwas haptisch fast nahe kommt und zugleich optisch, visuell in die Ferne rückt."












Verschwinden und in der Welt sein, das macht Giacometti so einmalig ♥ und er wird immer eine ungewöhnliche Faszination auf mich ausüben ... seine ätherischen Frauen, die rastlos schreitenden Gestalten, die etwas von meiner Rastlosigkeit beinhalten

Walking Men .... mein absoluster AlltimeFavorit

Walking Manu ☺





Irritierend originell

... das ist Alberto Giacometti
- dieses Jahr wäre er 100 geworden -


Das Louisiania ist ein einzigartiger Sinnesrausch -




die "1-Million-Dollar-Aussicht" über den Øresund





bietet ein tolles Rahmenprogramm für den "Grünen Ausstellungsraum" - eine einmalige Verknüpfung von Natur und Kunst.
Eine alte Villa, die mit dem Park rund um den Øresund verschmilzt und Raum für die Genialität großer Namen bietet:


Alexander Calder


Jean Dubuffet





Louise Bourgeoise 

(haaha .... nicht was ihr denkt ... Augen sind es ☺)





  Max Ernst




Miro

 .... und viele andere.


Es gibt ein ausgezeichnetes Buffet oder einfach nur einen Kaffee und ein Stück Kuchen - alles kann man auf dem Rasen im Cafe oder auf einer der unzähligen Treppen, Bänken, Mauern etc. genießen.
Der Blick geht bis weit hinaus zur schwedischen Küste.




Und für Spaziergänge der besonderen Art ist auch gesorgt:








Das Innere verbirgt eine eigene Sammlung - die CoBrA.Gruppe vertreten hauptsächlich durch den Dänen Asger Jorn



aber auch Pop-Art und Video Kunst.

Furore macht das Museum international durch die regelmäßigen Ausstellungen - momentan gastiert die Picasso Ausstellung hier (leider ... sage ich mit einem zwinkernden Auge ... Picasso scheint mich zu verfolgen, ich treffe ihn als Gast in allen Museen der Welt ... zufällig (?) gerade wenn ich da bin *grins*)


The Gleaming Lights of the Soul (Yayoi Kusuma) .... 

das Deja vu-Erlebnis zum Schluss (in exakt so einem Raum stand ich vor Jahren in Australien)

.....

ein kleiner, dunkler verspiegelter Raum, die Füße schweben über Wasser ... man tastet sich schrittweise in den Raum .... nur eine klitzekleine Brücke (die man im Dunklen nicht sieht) gibt einem Halt.

Allein mit seinen Gefühlen.
 

Traum? Wirklichkeit? Schwerelosigkeit? Angst? Glück? Was passiert mit mir? Ist das, das Leben nach dem Tod? Bin ich im Weltall?

Ein paar der Fragen, die mir in sekundenschnelle durch den Kopf gingen ... 


Magie im Universum ....

2 Kommentare:

  1. Danke sage ich dir.

    Schlicht und einfach Danke. Für die vielen Gedanken, die du zum Kreisen gebracht hast - für die Einblicke, die du geschenkt und die Wege, die du aufgezeigt hast.

    Immer noch berührt mich ein Foto besonders ... vielleicht weil der Satz von Jean Genet zutrifft .....

    Grüße schickt

    Ulla

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  2. Ich danke dir .... vor allem für das Miterleben, Mitfühlen und bei mir sein ♥

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